Langgöns(pad). Das ist mal eine Kita-Erweiterung, die selbst dem Bund der Steuerzahler die Freudentränen in die Augen treiben dürfte: Lediglich 48 000 Euro hat es gekostet, die Kapazität der Kindertagesstätte "Spielbudchen" in Dornholzhausen zu verdoppeln. Statt 25 gibt es dort nun rechnerisch 50 Plätze.
Bürgermeister Marius Reusch war daher beim offiziellen Startschuss für die zweigleisige Kita trotz Maske und Covid-19-Pandemie bester Laune: "Ich freue mich, dass das in Dornholzhausen geklappt hat." Die Beschaffenheit des Gebäudes habe der Verwaltung in die Hände gespielt: Da es sich um eine alte Schule handelt, waren großzügige Räumlichkeiten bereits vorhanden. Zudem hatte der Kindergarten vor langer Zeit schon einmal zwei Gruppen beherbergt.

Covid-19-Pause für Umbau genutzt

Statt eines teuren Anbaus musste daher nur ein Umbau nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben geplant werden. Da ab sofort in Dornholzhausen Kinder ab dem zehnten Monat aufgenommen werden, mussten ein Wickelraum und ein Differenzierungsraum eingerichtet werden. "Die Umsetzung war einfach", sagte Denizo Coz vom Langgönser Bauamt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im ehemaligen Personalraum ist ein kleiner Schlafsaal, nebenan ein Wickelraum eingezogen. Die Toiletten wurden auf Vordermann gebracht, haben jetzt doppelte Klobrillen - das Kind kann je nach Größe die passende Variante hinunterklappen. Für das Mobilar und die Betten investierte die Gemeinde etwa 20 000 Euro, weitere 6000 Euro flossen in die sanitären Anlagen. Die restliche Summe wird für den Umbau und die Erneuerung der Außenanlage verwendet. Dies steht in den kommenden Monaten noch auf der Agenda.

Die stellvertretende Kita-Leiterin Nicole Rost berichtete, dass die Covid-19-Zwangspause für den Umbau genutzt wurde. Die "alteingessenen" Kita-Kinder hätten gestaunt, wie das "Spielbudchen" bei ihrer Rückkehr aussah. Auch die neuen Kinder - der Betrieb startete vor wenigen Tagen - würden sich bereits wie zu Hause fühlen.

Mit der Erweiterung wurden in Dornholzhausen drei neue Stellen geschaffen, ein vierter Arbeitsplatz könnte noch dazu kommen. Reusch sagte: "In jedem Dorf soll wie die Kirche auch ein Kindergarten sein." Gleichzeitig könne keine Kommune gewährleisten, dass es immer zu jeder Zeit an jedem Ort genügend Plätze gebe. Da Dornholzhausen nicht weit entfernt liege, könnten notfalls auch Eltern aus Lang-Göns ihre Kinder in das "Spielbudchen" bringen, wenn sie dringend einen Betreuungsplatz benötigten. "Wir stärken hier ein kleines Haus."

Mit dieser Stärkung ist eines sicher: In der Kita Dornholzhausen werden die Lichter nicht ausgehen. Vor drei Jahren hatten sich Eltern darüber große Sorgen gemacht. Mehrfach war es 2017 zu Betreuungsengpässen gekommen - was aufgrund der dünnen Personaldecke allerdings nicht verwunderte. Damals sprangen Eltern und Haushaltskräfte ein. Grüne, FDP und CDU forderten eine Bestandsgarantie für die Kita. Mit dem Ausbau dürfte diese Forderung erfüllt sein.

Quelle: Gießener Allgemeine, von Patrick Dehnhardt, 16.07.2020, Foto: Patrick Dehnhardt

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